Die Güllebehandlung

Die Verwertung der anfallenden Gülle ist für Landwirte spätestens seit dem Entwurf der neuen Gülleverordnung zu einer Gretchenfrage geworden. Im Hinblick auf die Umwelt aber auch die effektive Nutzung der Ressourcen wird die Güllebehandlung immer wichtiger. Insbesondere bei der Lagerung und beim Gülle ausbringen stehen Landwirten eine Reihe von Behandlungsverfahren zur Verfügung. Diese können Sie im Folgenden einzeln nachvollziehen.

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Verschiedene Methoden & Verfahren zur Güllebehandlung

Man unterscheidet bei der Güllebehandlung ein physikalisch wirksames und ein chemisch sowie biologisch wirksames Verfahren.

1. Physikalisch wirksame Güllebehandlung

Das Ziel dieser Verfahren ist es, die Infiltrationsfähigkeit der Gülle bei der Ausbringung zu verbessern. Dies gelingt unter anderem durch:

  • Wasserzusatz
    Die Verdünnung der Gülle mit Wasser hat insbesondere im Grünland Bedeutung, wenn keine nachfolgende Einarbeitung möglich ist. Es wird weniger Ammoniak freigesetzt und die Viskosität wird erhöht. Es entsteht weniger Rühraufwand und auch eine geringere Geruchsbelästigung in der Umgebung.
  • Separationsverfahren (z.B. Feststoffseparation)
    Dabei werden Feststoffe mechanisch über Siebe oder Walzen von löslichen Komponenten getrennt. So wird zum Beispiel Dickgülle von Dünngülle getrennt. Diese praxistaugliche Verfahren funktioniert sowohl im stationären als auch im mobilen Einsatz und kann zur Emissionsminderung beitragen.
  • Biogasvergärung
    Durch die Behandlung der Gülle unter anaeroben Bedingungen wird Energie gewonnen. Die abbaubaren Bestandteile der Gülle werden durch Bakterien vergoren, so dass Biogas entsteht. Im Rahmen einer Gärresteaufbereitung können zudem Mais, Getreide und anderen Substanzen zugegeben werden, um den Gärrest quantitativ und qualitativ zu verändern.

2. Die chemisch wirksame Güllebehandlung

Durch die Verwendung von Güllezusätzen wie Säuren oder Mikroorganismen werden unterschiedliche Ziele verfolgt. Dazu gehören die Reduktion der Geruchsbelästigung, die Verbesserung der Fließeigenschaften oder die Förderung des Bodenlebens. Es sind rund 50 bis 60 Güllezusatzmittel auf dem Markt, die die Güllewirkung verbessern. Mit den chemisch wirksamen Verfahren bei der Güllebehandlung sind oftmals hohe Kosten verbunden. Sie können die Ammonikaverluste zwar deutlich verringern, müssen aber in großen Mengen der Gülle zugesetzt werden.

3. Die biologische Güllebehandlung

Das Ziel der biologischen Güllebehandlung ist es, die in der Landwirtschaft anfallende Gülle sowie Gärreste und Klärschlämme umweltverträglich wieder ausbringen zu können. Dafür wurden modernste Verfahren entwickelt, die eine schonende Aufbereitung ermöglichen und dabei eine Stickstoff Reduktion oder eine Phosphor Reduktion erreichen. Die Nährstoffreduktion kann als Teilaufbereitung mobil oder als Vollaufbereitung stationär erfolgen.

Bei beiden Verfahren erfolgt zunächst eine Separation der festen von den flüssigen Stoffen im sogenannten Pressschnecken-Separator. Diesem Verfahren schließt sich eine biologische Aufbereitung im Bioreaktor an. Das gesamte Verfahren zur Gülle Aufbereitung funktioniert komplett ohne Zusatz von Chemie. Daher ist es möglich, die Gülle im Anschluss als Wirtschaftsdünger wieder auf die Ackerflächen aufzubringen. Landwirte ersparen sich damit unter anderem eine teure Entsorgung der Gülle. Zudem haben die anfallenden Reststoffe einen sehr hohen Energiegehalt und können ideal für Biogasanlagen als Energieträger verwendet werden.

Kosten versus Nutzen: Die Güllebehandlung in der Praxis

Die Aufbereitung und Behandlung von Gülle ist in jedem landwirtschaftlichen Betrieb mit Nutztieren ein Kostenfaktor. Allerdings kann der Nutzenfaktor erheblich größer sein, wenn Sie sich für das richtige Verfahren der Güllebehandlung entscheiden. Landwirte können zum Beispiel mit den neusten Verfahren der mobilen Gülleaufbereitung die anfallende Gülle kostengünstig und gesetzeskonform verwerten. Sie erreichen damit eine nährstoffgerechte Düngung im Einklang mit den landwirtschaftlichen Flächen und der Natur.